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Suizidalität

Wenn der Schmerz zu groß wird

Suizidalität ist ein ernstes Thema, das viele Menschen betrifft. Wenn der Schmerz, sei es physisch oder psychisch, zu groß wird, kann der Gedanke an Suizid aufkommen. Doch es gibt Hilfe und Wege, um aus dieser ausweglos erscheinenden Situation herauszukommen. In diesem Blogbeitrag erfährst du, was Suizidalität bedeutet, welche Stadien es gibt, welche Ursachen und Risikofaktoren eine Rolle spielen und was du tun kannst, um Hilfe zu bekommen.

Was ist Suizidalität?

Suizidalität bezeichnet den Zustand, in dem Menschen den Wunsch haben, ihr eigenes Leben zu beenden. Dieser Wunsch kann aus verschiedenen Gründen entstehen, wie etwa akuter emotionaler Belastung, depressiven Verstimmungen oder chronischen Schmerzen. Die Gedanken an Suizid sind oft das Resultat auswegloser Situationen, in denen Betroffene keinen Ausweg mehr

Die Suizidalität Stadien nach Pöldinger

Fritz Pöldinger (1911-2002) war ein deutscher Psychiater und Psychotherapeut. Er war einer der Pioniere auf dem Gebiet der Suizidforschung und entwickelte das sogenannte „Suizid-Kontinuum“, das auch als „Suizidalitätsstadien nach Pöldinger“ bezeichnet wird.
Das Suizid-Kontinuum von Pöldinger geht davon aus, dass sich Suizidalität nicht von einem Moment auf den anderen entwickelt, sondern sich in verschiedenen Stadien manifestiert. Die einzelnen Stadien sind:

1. Suizidgedanken

2. Suizidpläne

3. Suizidversuche

4. Suizid

Pöldingers Ansatz war wegweisend für die Suizidforschung und hat dazu beigetragen, dass das Thema Suizidalität heute in der psychologischen Forschung und Praxis ernster genommen wird.

Der Arzt Fritz Pöldinger hat die Suizidalität in drei Stadien eingeteilt. Im ersten Stadium kommen bei den Betroffenen Suizidgedanken auf, jedoch haben sie noch nicht konkret geplant, wie sie ihrem Leben ein Ende setzen könnten. Im zweiten Stadium planen die Betroffenen aktiv einen Suizid und bereiten alles vor. Im dritten Stadium kommt es zur Umsetzung des Suizidplans.

Das Präsuizidale Syndrom nach Erwin Ringel

Erwin Ringel (1921-1994) war ein österreichischer Psychiater und Psychotherapeut. Er setzte sich ebenfalls intensiv mit dem Thema Suizidalität auseinander und prägte den Begriff „Präsuizidales Syndrom“. Dabei handelt es sich um eine spezifische Symptomatik, die bei suizidgefährdeten Menschen auftreten kann und sich durch bestimmte Verhaltensweisen und Gefühle äußert.

Das präsuizidale Syndrom beschreibt den Zustand vor einem Suizidversuch. Die Betroffenen ziehen sich zurück, sind antriebslos und zeigen ein gestörtes Schlafverhalten. Zudem können sie über ihre Suizidgedanken sprechen und Abschiedsbriefe schreiben.

Ursachen und Risikofaktoren von Suizidalität

Suizidalität hat oft keine einzelne Ursache, sondern entsteht durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Dazu können beispielsweise persönliche Krisen wie Arbeitslosigkeit, Trennung oder der Verlust eines geliebten Menschen zählen. Aber auch psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Schizophrenie können ein Auslöser sein. Zu den Risikofaktoren zählen zudem Suchterkrankungen, ein niedriges Selbstwertgefühl, familiäre Vorbelastungen und Traumatisierungen.

Warnsignale und Symptome

Die Warnsignale und Symptome von Suizidalität können vielfältig sein. Dazu zählen unter anderem das Sprechen über den Wunsch zu sterben, Rückzug aus dem sozialen Umfeld, Verhaltensauffälligkeiten, Schlafstörungen, Depressionen, Angstzustände, Selbstverletzungen und das Aufgeben von Plänen.

Was kann man dagegen tun?

Wenn du bei dir oder anderen Warnsignale oder Symptome von Suizidalität bemerkst, ist es wichtig, schnell zu handeln. Eine professionelle Unterstützung durch einen Arzt, Psychotherapeuten oder Krisenhelfer kann helfen, den Gedanken an Suizid zu überwinden und eine adäquate Behandlung einzuleiten. Zudem kann es hilfreich sein, sich an Vertrauenspersonen wie Freunde, Familie oder Partner zu wenden und mit ihnen über die Situation zu sprechen. Auch Selbsthilfegruppen oder Notrufnummern können in akuten Situationen Hilfe bieten.

Anlaufstellen

Es gibt viele Anlaufstellen, an die sich Betroffene oder Angehörige in einer Krise wenden können. Dazu zählen unter anderem:

Anlaufstellen

Es gibt viele Anlaufstellen, an die sich Betroffene oder Angehörige in einer Krise wenden können. Dazu zählen unter anderem:

Telefonseelsorge:

Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr erreichbar und bietet eine anonyme und kostenlose Beratung an. Die Nummer lautet 0800 111 0 111 (gebührenfrei) oder 0800 111 0 222 (ebenfalls gebührenfrei).

Sozialpsychiatrischer Dienst:

Der sozialpsychiatrische Dienst bietet eine umfassende Beratung und Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Krisen an.

Krisendienst:

Der Krisendienst ist eine Anlaufstelle für Menschen in akuten Krisensituationen. Er ist rund um die Uhr erreichbar und bietet eine telefonische oder persönliche Beratung an.

Hausarzt:

Auch der Hausarzt kann eine wichtige Anlaufstelle sein. Er kann eine erste Diagnose stellen und gegebenenfalls eine Überweisung an einen Psychotherapeuten oder Facharzt veranlassen.

Fazit

Suizidalität ist ein ernstes Thema, das viele Menschen betrifft. Es gibt jedoch Hilfe und Wege, um aus dieser ausweglos erscheinenden Situation herauszukommen. Wenn du bei dir oder anderen Warnsignale oder Symptome bemerkst, solltest du schnell handeln und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Die genannten Anlaufstellen können dabei eine wichtige Unterstützung sein.